ZIEGLER: Investor kauft rumänisches Sägewerk mit 500 Mitarbeitern

03. März 2025 Pressemitteilung Verfahren

  • Insolvenzverwalter Volker Böhm veräußert „ZG Timber Sebes S.R.L.“ an strategischen Investor
  • Standort und alle 500 Arbeitsplätze bleiben erhalten
  • Böhm: „Gute Nachricht für die Gläubiger, vor allem aber auch für die Arbeitnehmer“

Plößberg/Oberpfalz. Der Insolvenzverwalter der Ziegler-Gruppe, Volker Böhm von Schultze & Braun, hat nun auch das rumänische Sägewerk der Ziegler-Gruppe an einen strategischen Investor veräußert. Erwerber der „ZG Timber Sebes S.R.L.“ ist Kronospan, ein führender Hersteller von Paneelen auf Holzbasis und anderen hochwertigen Holzprodukten. Die ZG Timber Sebes S.R.L. gehört ebenso wie die schwedischen Sägewerke nicht zu den insgesamt 27 Ziegler-Unternehmen, die im Zuge der Insolvenz der Ziegler-Gruppe Insolvenzantrag stellen mussten. 

Die ZG Timber Sebes S.R.L. beschäftigt am Standort Sebes (West-Rumänien) rund 500 Beschäftigte. Der neue Eigentümer Kronospan hat angekündigt, den Standort zu erhalten und alle der rund 500 Arbeitnehmer weiter zu beschäftigen. Das Sägewerk produziert hochqualitative Schnittholzprodukte and zusätzlich Holzpellets aus den anfallenden Spänen und Sägenebenprodukten. Die Ziegler-Gruppe hatte die ZG Timber Sebes S.R.L. erst im Sommer 2023 erworben.

„Mit dem Verkauf der ZG Timber Sebes S.R.L. ist es gelungen, alle operativen internationalen Ziegler-Beteiligungen an namhafte Investoren aus der Branche zu veräußern“, betonte Böhm nach der Unterzeichnung des Kaufvertrages. „Das ist eine gute Nachricht für die Gläubiger, vor allem aber auch für die Arbeitnehmer, weil durch diese Verkäufe kein einziger Arbeitsplatz verloren gegangen ist.“

Kronospan ist ein führender Hersteller von Spanplatten und anderen hochwertigen Holzprodukten und ist seit 1998 in Rumänien präsent. Das Unternehmen hat in Rumänien über 600 Millionen Euro investiert und betreibt derzeit zwei Produktionsstätten in Brasov (OSB-Platten) und Sebes (PB- und MDF-Platten), ein Logistikzentrum im Hafen von Constanta sowie mehrere Holzsammel- und Recyclingzentren in Rumänien. Kronospans „Romanian Made"-Produkte werden sowohl im Inland verwendet als auch in 75 Länder weltweit exportiert, darunter nach Asien, den Nahen Osten und Amerika. Mit der Übernahme des Sägewerks Sebes erweitert Kronospan seine Produktpalette um Schnittholz (www.kronospan.com). 

Der Verkauf erfolgte im Zuge eines sogenannten strukturierten Investorenprozesses, bei dem auf internationaler Ebene geeignete Investoren identifiziert und gezielt angesprochen werden. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Der Verkauf steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die Kartellbehörden. Die vertragsrechliche Begleitung und der Investorenprozess wurden auf Seiten der Insolvenzverwaltung begleitet durch die Kanzleien Taylor Wessing (Federführung: Dr. Hendrik Boss und Dr. Philip Cavaillès) sowie PwC (Federführung: Timo Klees).

Seit Ende November 2024 hatten 27 der 45 Ziegler-Gruppengesellschaften Insolvenz angemeldet. Die Gruppe hatte in den vergangenen Jahren nicht zuletzt durch Zukäufe einen offensiven Wachstumskurs eingeschlagen. Neben dem Kerngeschäft, der Holzbearbeitung und -verarbeitung für die Bauindustrie, ist die Ziegler-Gruppe mittlerweile u.a. in der Logistik, der Pelletproduktion, der Forstwirtschaft, im Haus- und Modulbau sowie in angrenzenden Gewerken wie der Haustechnik tätig. Allerdings wurde die Unternehmensgruppe inmitten ihrer Wachstumsphase durch den Nachfrageeinbruch im Bausektor infolge des Ukraine-Krieges und des Zinsanstiegs schwer getroffen. Nach eigenen Angaben beschäftigte die Ziegler-Gruppe zu Beginn der Insolvenzanträge rund 3.000 Mitarbeiter in drei Ländern (Deutschland, Schweden und Rumänien) und erwirtschaftete im Jahr 2023 bei schwachen Märkten einen Gruppenumsatz von rund 750 Millionen Euro. 


Insolvenzverwalter

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Christoph Möller

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