ZIEGLER: Verwalter Böhm verkauft Engelhardt+Geißbauer an Investor

05. Februar 2025 Pressemitteilung Verfahren

  • Strategischer Investor unterzeichnet Kaufvertrag für alle sechs Betriebe der E+G-Gruppe
  • Volker Böhm: „Eine gute Nachricht für alle E+G-Hauskunden.“
  • Alle Standorte und der Großteil der Arbeitsplätze bleiben erhalten 

Plößberg/Oberpfalz. Die Zukunft der Ziegler Hausbau-Gruppe um Engelhardt+Geißbauer ist gesichert. Der Insolvenzverwalter der Unternehmen, Volker Böhm von Schultze & Braun, hat alle sechs Geschäftsbetriebe der Gruppe an einen Investor veräußert. Erwerber ist die „FBSL Holding GmbH“, deren Gesellschafter im Bereich der erneuerbaren Energien tätig sind und zu Teilen aus dem bisherigen Management der E+G-Gruppe bestehen. Der Käufer will an den bestehenden Standorten festhalten und hat rund 140 der 170 Mitarbeiter übernommen.

Im Einzelnen hat die FBSL Holding GmbH die Geschäftsbetriebe folgender Ziegler-Unternehmen übernommen: „Engelhardt+Geißbauer GmbH“, „Schwebheimer Holzelementebau GmbH“, „Sendel+Göß Haustechnik GmbH“, „Zimmerei Mohr GmbH“, „Mohr Holzhaus GmbH“ und „E+G Besitzgesellschaft mbH“. Die Gläubiger haben der Übernahme bereits zugestimmt. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Der Betriebsübergang erfolgt zum 6. Februar 2025.

Die FBSL Holding GmbH vereint das Renommee eines regional verwurzelten Familienunternehmen mit dem Know-how des bisherigen Managements. Die Investorenfamilie mit Sitz südlich von Nürnberg konzipiert und baut unter anderem PV-Anlagen für Gewerbe- und Privatkunden. „Durch den Einstieg des Investors erhält die Engelhardt+Geißbauer-Gruppe Zugang zu einem weiteren wichtigen Markt und gewinnt gleichzeitig einen neuen vielversprechenden Vertriebskanal“, betonte Insolvenzverwalter Böhm nach Unterzeichnung der Kaufverträge.

Geschäftsführer der neuen E+G-Gruppe, die weiterhin unter der Marke „Engelhardt+Geißbauer – Das Holzhaus aus Franken“ auftritt, bleibt Stefan Bauereiß. Dieser wird künftig in den operativen Bereichen durch Marco Stäudtner, den bisherigen Leiter der Projektabwicklung, als weiteren Geschäftsführer unterstützt. 

Die Unternehmen der Engelhardt+Geißbauer-Gruppe hatten Ende November 2024 trotz guter Auftragslage Insolvenzantrag stellen müssen. Grund war, dass Engelhardt+Geißbauer innerhalb der Ziegler-Gruppe verpflichtet war, für Verluste der insolventen Muttergesellschaft einzustehen. „Die Übernahme durch die FBSL Holding GmbH ist eine gute Nachricht für alle Haus-Kunden von Engelhardt+Geißbauer“, sagte Volker Böhm. „Die Kunden haben nun wieder Planungssicherheit für ihre Projekte.“ 

Bereits während des vorläufigen Insolvenzverfahrens hatte Böhm den Geschäftsbetrieb der Gruppenunternehmen fortgeführt. Die Engelhardt+Geißbauer-Gruppe verfügt bis weit in das Jahr 2025 hinein über eine sehr gute Auftragslage. Zurzeit liegen rund 50 Bestellungen für Häuser vor, die Produktion ist damit ausgelastet und verläuft termingerecht. Unter dem neuen Eigentümer wird Engelhardt+Geißbauer die bestehenden Verträge weiterführen. 

Der Verkauf der Engelhardt+Geißbauer-Gruppe erfolgte mit gerade einmal zwei Monaten innerhalb kürzester Zeit. Böhm hatte unmittelbar nach den Insolvenzanträgen der Gruppe einen sog. „strukturierten Investorenprozess“ eingeleitet. Zudem hatten bereits vor den Insolvenzanträgen einige Investoren ihr Interesse für die wirtschaftlich gesunde Hausbau-Gruppe bekundet.

Böhm dankte den Mitarbeitern, Lieferanten und Kunden für ihre Treue seit dem Insolvenzantrag. „Es spricht für die hohe Reputation von Engelhardt+Geißbauer, dass alle Beteiligten fest an die Zukunft der Gruppe geglaubt haben“, so der Insolvenzverwalter.

Seit Ende November 2024 hatten 27 der 45 Ziegler-Gruppengesellschaften Insolvenz angemeldet. Die Gruppe hatte in den vergangenen Jahren nicht zuletzt durch Zukäufe einen offensiven Wachstumskurs eingeschlagen. Neben dem Kerngeschäft, der Holzbearbeitung und -verarbeitung für die Bauindustrie, ist die Ziegler-Gruppe mittlerweile u.a. in der Logistik, der Pelletproduktion, der Forstwirtschaft, im Haus- und Modulbau sowie in angrenzenden Gewerken wie der Haustechnik tätig. Allerdings wurde die Unternehmensgruppe inmitten ihrer Wachstumsphase durch den Nachfrageeinbruch im Bausektor infolge des Ukraine-Krieges und des Zinsanstiegs schwer getroffen. Nach eigenen Angaben beschäftigte die Ziegler-Gruppe zu Beginn der Insolvenzanträge rund 3.000 Mitarbeiter in drei Ländern (Deutschland, Schweden und Rumänien) und erwirtschaftete im Jahr 2023 bei schwachen Märkten einen Gruppenumsatz von rund 750 Millionen Euro. 


Insolvenzverwalter

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Christoph Möller

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