Unternehmensbewertung

Den Wert eines Unternehmens zu bestimmen, ist alles andere als einfach. Einen objektiv ermittelbaren Unternehmenswert gibt es nicht und oftmals liegen die Vorstellungen zum Wert eines Unternehmens zwischen Verkäufer und Käufer weit auseinander. Der bisherige Eigentümer, oftmals der Unternehmer, sieht vor allem die Vergangenheit. Er rechnet in seinen subjektiven Unternehmenswert ein, wie viel Zeit, Arbeit und Kapital er in das Unternehmen gesteckt hat, um es zu dem zu machen, was es zum Zeitpunkt der Transaktion ist. Hier hat der Unternehmenswert also eine emotionale Komponente. Er liegt daher meist viel höher als für den Käufer, der das Ganze naturgemäß aus einer anderen Perspektive betrachtet. Der Käufer interessiert sich bei der Unternehmensbewertung vor allem für dessen Zukunft und die daraus für ihn resultierenden Geschäftschancen. Für ihn steht im Mittelpunkt, was er mit dem Unternehmen künftig erwirtschaften und wie er den Kaufpreis re-finanzieren kann.

In solchen Situationen hilft eine unabhängige Unternehmensbewertung durch einen neutralen Wirtschaftsprüfer dabei, eine gemeinsame Basis zu erhalten. Der Wirtschaftsprüfer erstellt ein Gutachten, auf dessen Basis die Verhandlungen über den Kaufpreis stattfinden können. Denn auch wenn keine rechtlich verbindliche Basis für die Bestimmung des Unternehmenswertes existiert, so gibt es doch verschiedene etablierte Bewertungsverfahren, um einen für beide Seiten – Käufer und Verkäufer – fairen Unternehmenswert zu bestimmen. Am Ende ist der Kaufpreis aber immer das Ergebnis einer Verhandlung zwischen Käufer und Verkäufer, also Ausdruck von Angebot und Nachfrage.


Methoden

Methoden der Unternehmensbewertung

Die folgenden Methoden zur Unternehmensbewertung haben sich etabliert:

  • Die Multiplikatormethode: Bei der Multiplikatormethode ist die Grundlage für die Ermittlung des Unternehmenswertes der Umsatz oder das operative Betriebsergebnis (EBIT). Zusätzlich bezieht der Wirtschaftsprüfer kalkulatorische Kosten wie einen kalkulatorische Unternehmerlohn in die Bewertung ein. Die bei dieser Methode angewendete Formel zur Unternehmensbewertung nimmt den Durchschnitt des Umsatzes oder des Gewinns von insgesamt sechs Geschäftsjahren, den tatsächlich erzielten der beiden vergangenen sowie den prognostizierten des laufenden und der drei kommenden Geschäftsjahre. Daraus errechnet sich der sogenannte nachhaltige Umsatz bzw. der nachhaltige Gewinn des Unternehmens. Auf diesen wird dann ein Faktor, der Multiplikator, angewandt, der die Chancen der jeweiligen Branche abbildet und sich von Branche zu Branche unterscheidet.
  • Das Ertragswertverfahren: Insbesondere in Streitfällen wird zur Unternehmensbewertung nach dem Standard IDW S1 das sogenannte Ertragswertverfahren genutzt. Hierbei der erwartete Gewinn als angemessene Verzinsung gesehen. Die Erträge wiederum sollen zur Deckung aller Zins- und Tilgungszahlungen sowie zur Finanzierung neuer Investitionen dienen. Der zukünftige Ertragswert ist für diese Bewertungsmethode entscheidend. Deshalb wird beim Ertragswertverfahren zunächst der durchschnittliche Gewinn der vergangenen Jahre errechnet. Das Betriebsergebnis der Vergangenheit bildet dann die Basis für die Berechnung der künftigen Ertragskraft sowie für die Planung der Erträge der nächsten Jahre. Der Unternehmenswert ermittelt sich auf diese Weise aus einer Abzinsung der erwarteten Überschüsse und zusätzlich einem Basiszinssatz inklusive eines Risikoaufschlags.
  • Das Substanzwertverfahren: Der Substanzwert ist der Betrag, den ein Käufer aufwenden müsste, um ein vergleichbares Unternehmen unter sehr ähnlichen wirtschaftlichen Rahmenbedingen aufzubauen. Um dies zu berechnen, wird zunächst der Teilreproduktionswert bestimmt. Darin eingerechnet werden die Wiederbeschaffungswerte sämtlicher betriebsnotwendiger Vermögenswerte wie etwa der Warenbestand, der Fuhrpark oder der Maschinen. Von diesem Wert wird die Höhe der Verbindlichkeiten abgezogen, die bei der Betriebsübernahme auf den Käufer übergehen sollen. Im nächsten Schritt werden die immateriellen Vermögensgüter des Unternehmens hinzugerechnet. So ergibt sich der sogenannte Vollreproduktionswert. Eine Variante des Substanzwertverfahrens ist die Ermittlung des Liquidationswertes des Unternehmens, indem die Vermögensgegenstände mit den am Markt erzielbaren und teilweise niedrigeren Verkaufspreisen bewertet werden. Auf diese Weise kann eine Wertuntergrenze für das Unternehmen bestimmt werden.

Werte bestimmen, Werte sichern: Unternehmensbewertung mit Schultze & Braun

Schultze & Braun ist bei einer Unternehmensbewertung der verlässliche Partner an Ihrer Seite – unabhängig davon, ob Sie den Unternehmenswert als Verkäufer oder Käufer bestimmen wollen oder auf welcher etablierten Bewertungsmethode die Bewertung in Ihrem konkreten Fall erfolgen soll. Unsere Wirtschaftsprüfer und Teams zur Unternehmensbewertung führen sowohl indikative Unternehmensbewertungen als auch Unternehmensbewertungen nach dem Standard des Instituts der Wirtschaftsprüfer (IDW S1) durch.

Grundlage der Kaufpreisermittlung durch unsere Expertinnen und Experten ist zunächst eine umfassende Analyse des Unternehmens und seiner Daten. Sie bildet die Grundlage für die Unternehmensbewertung. Wir betrachten die erzielten Zahlen und Daten der vergangenen Jahre und schätzen das Ergebnispotenzial der nächsten Jahre. Dabei beziehen wir die Kostenstrukturen und das Umsatzpotential, das Unternehmensvermögen und die Verschuldung mit ein und bestimmen auf diese Weise Chancen und Risiken für das Geschäftsmodell des Unternehmens. Zusätzlich berücksichtigen wir weitere Faktoren – etwa eine angemessene Entlohnung des bisherigen Unternehmers, der Wahrscheinlichkeit, einen passenden Nachfolger für das Unternehmen zu finden, die Finanzierungsmodalitäten für den Kaufpreis sowie weitere mögliche Einflussfaktoren, zum Beispiel die Perspektive der gesamten Branche oder das Image von Branche und Unternehmen.

Auf diese Weise erhalten Sie eine sichere und belastbare Verhandlungsgrundlage für Ihre Gespräche zum Kauf oder Verkauf eines Unternehmens.

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Perspektiven prüfen

Wir übernehmen sowohl gesetzliche als auch freiwillige Konzern- und Jahresabschlussprüfungen. Unsere Wirtschaftsprüfer haben ein tiefes Verständnis für die jeweilige Branche sowie des rechtlichen und wirtschaftlichen Umfeldes, in dem Ihr Unternehmen agiert.

Oksana Miglietti
Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Dipl.-Kauffrau (FH)

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