- Insolvenzverwalter Volker Böhm hat für die letzten beiden Bauvorhaben die Fertigstellung beauftragt
- Fertigbau von insgesamt 15 Projekten mit rund 940 Wohnungen
- In Nürnberg bereits die ersten 55 Wohnungen an Käufer übergeben
Nürnberg. Im Insolvenzverfahren über den Nürnberger Bauträger PROJECT Immobilien-Gruppe ist es Insolvenzverwalter Volker Böhm von Schultze & Braun nun gelungen, auch für die letzten beiden Objekte die Fortsetzung der Bauarbeiten zu erreichen. Böhm beauftragte zwei Bauunternehmen als Generalübernehmer die Projekte in der Berliner Malmöer Straße sowie in Hohen-Neuendorf nahe Berlin (Brückenstraße) fertig zu bauen.
Damit hat Böhm gut ein Jahr nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens für alle fortführungsfähigen 15 Bauprojekte mit rund 940 Wohnungen die Fertigstellung sichergestellt. „Ich freue mich sehr für die Wohnungskäufer, dass es uns trotz der äußerst schwierigen insolvenzbedingten Ausgangslage gelungen ist, für alle fortführungsfähigen Objekte den Weiterbau sicher zu stellen“, betonte Böhm heute in Nürnberg. „Bei Insolvenzen von Bauträgern ist dies die absolute Ausnahme.“ In Nürnberg, wo Böhm bereits unmittelbar nach der Insolvenzantragstellung das lokale Bauunternehmen MAUSS Bau mit dem Weiterbau von drei Projekten beauftragte, wurde bereits den ersten 55 Käufern ihre Wohnungen übergeben.
Bei den 15 Projekten handelt es sich um 14 Wohnanlagen und 1 Gewerbeimmobilie. Die Wohnanlagen verfügen zusammen über rund 940 Wohnungen. Die Objekte befinden sich fast alle in deutschen Großstädten: 7 im Raum Berlin, 2 in Darmstadt, 1 in Düsseldorf, 2 in München und 3 in Nürnberg (siehe anliegende Übersicht).
Alle Wohnungskäufer in den 14 Projekten haben der vom Insolvenzverwalter für den Weiterbau vorgeschlagenen Lösung mit großer Mehrheit zugestimmt, überwiegend sogar einstimmig. Die noch offenen Kaufpreisraten zahlen die Käufer künftig auf ein Treuhandkonto, das vom Insolvenzverwalter verwaltet wird. „Auszahlungen aus diesem Konto erfolgen zweckgebunden, dienen also ausschließlich der Finanzierung des Weiterbaus“, sagte Böhm. „Auf diese Weise gehen die Wohnungskäufer kein Risiko ein.“ Der Fertigbau der Bauvorhaben kann durchweg über die noch ausstehenden Kaufpreisraten finanziert werden. Nur bei einem Projekt wurde es nötig, einen kleinen Zuschlag an den Generalübernehmer zu zahlen, um die Kosten zu decken. Dies haben die Käufer einstimmig akzeptiert.
„Für die Käufer ist es zudem besonders wertvoll, dass die beauftragten Bauunternehmen gegenüber den Käufern die volle Gewährleistung übernehmen“, ergänzte Marc Bernard, Geschäftsführer von PROJECT Immobilien. „Im Gegenzug haben die Wohnungskäufer auf ihre Ansprüche verzichtet, die sich aus der insolvenzbedingten Bauverzögerung ergeben haben.“
„Dass es gelungen ist, die Fortsetzung der Bauarbeiten unter Insolvenzbedingungen bei einer solch großen Zahl von Projekten zu vergeben, ist auch das Verdienst der verbliebenen Mitarbeiter von PROJECT Immobilien“, betonte Volker Böhm. „Alle haben mit ihrem Know-how und großem Engagement entscheidend dazu beigetragen, dass die fast 1.000 Wohnungskäufer nicht auf Bauruinen sitzen bleiben.“