- Als vorläufiger Insolvenzverwalter ist Dr. Dietmar Haffa aus der Kanzlei Schultze & Braun bestellt und prüft die Sanierungsoptionen
- Investorenprozess soll umgehend gestartet werden
- Löhne und Gehälter der insgesamt rund 250 Mitarbeitenden bis Ende Januar gesichert
Die Möbelhersteller Staud und Leuwico haben beim zuständigen Amtsgericht Stuttgart Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde in den Verfahren Dr. Dietmar Haffa aus der bundesweit tätigen Kanzlei Schultze & Braun bestellt.
In dieser Funktion prüft Dr. Dietmar Haffa die Sanierungsoptionen der Möbelspezialisten. Ziel ist es, eine Fortführungsperspektive zu erreichen und Staud sowie auch Leuwico nachhaltig aufzustellen. Das gilt auch für die Vivonio Holding GmbH und die Vivonio Funiture GmbH. Diese Gesellschaften sind wirtschaftlich eng mit den Produktionsgesellschaften verbunden und haben daher ebenfalls einen Insolvenzantrag stellen müssen. Dafür sollen Investoren gesucht werden, die die Unternehmen übernehmen. „Mit dem passenden Partner sehen wir gute Chancen, dass es auch in Zukunft einen Markt für Möbel von Staud und Leuwico gibt – in Deutschland und der Welt. Unser Hauptaugenmerk liegt insbesondere auf der weiteren Bearbeitung der vorhandenen Aufträge“, sagen Haffa und Gernot Mang, Geschäftsführer von Staud, sowie Nicolas Kammerer, Geschäftsführer von Leuwico.
Für die insgesamt rund 260 Mitarbeitenden (davon rund 150 bei Staud und rund 100 bei Leuwico) sind die Löhne und Gehälter jeweils durch das sogenannte Insolvenzgeld bis Ende Januar gesichert. Die Produktion an den Staud- und Leuwico-Standorten wird zurzeit weitergeführt, die Auslieferungen an die Kunden sollen wie geplant vorgenommen werden. Leuwico präsentiert sich seit dem 26. November auf der Kölner Messer für Leitstände, PMRExpo.
Mitarbeitende, Lieferanten und Kunden signalisieren Unterstützung
Die finanzielle Schieflage der vier Gesellschaften ist unter anderem durch das in Deutschland, aber auch weltweit herausfordernde Marktumfeld entstanden, das sich branchenübergreifend auch angesichts der steigenden Zinsen und Preise für Materialien und Rohstoffe stetig eingetrübt hat. Wie weite Teile der deutschen Möbelbranche sind auch Staud und Leuwico von der Kaufzurückhaltung der Verbraucher betroffen, was zu Umsatzrückgängen führt. „Viele Händler beauftragen Staud und Leuwico regelmäßig. Da sie jedoch auch von den Nachfragerückgängen betroffen sind, konnten und können sie dies nicht wie gewohnt tun“, sagen Haffa und Mang sowie Kammerer. „Wir sind aber überzeugt davon, dass wir die Unternehmen mit den Möglichkeiten des Insolvenz- und Sanierungsrechts neu aufstellen und den bereits eingeschlagenen Weg fortsetzen und abschließen können. Staud und Leuwico stehen für hochwertige Schlafraummöbel und Büromöbel, und unsere Mitarbeitenden sind hochqualifiziert und motiviert.“ Die Mitarbeitenden, Lieferanten und Kunden sind bereits über die aktuelle Entwicklung informiert und haben signalisiert, dass sie die angestrebte Sanierung unterstützen wollen.
Staud, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1653 zurückreichen, produziert im oberschwäbischen Bad Saulgau hochwertige Möbel für Schlafräume und hat sich mit der Entwicklung von Schwebetürschränken einen Namen gemacht. Die Marke steht für individualisierte Qualitätsprodukte mit anspruchsvollem Design. Als einer der wenigen Just-in-time-Lieferanten mit Produktion in Deutschland und Europa möchte das Unternehmen auch künftig mit Losgröße 1 liefern.
Als Spezialist für Büroeinrichtung sowie speziellen Leitstellenmöbeln ist Leuwico bekannt für seine hohe Qualität und individuell zugeschnittene Arbeitsumgebungen. Die Produktion erfolgt seit einem Jahrhundert ausschließlich in Oberbayern. Auch in Zukunft möchte der Hersteller ein innovativer Gestalter und Partner des Fachhandels bleiben, der sich durch hohe Lieferqualität und Verbindlichkeit gegenüber den Kunden auszeichnet.
27. November 2024
Hinweis an die Redaktionen:
Die Produktion bei den Schwestergesellschaften fm Büromöbel in Niedersachsen und Österreich sowie KA Interiør in Dänemark ist unabhängig. Beide Unternehmen arbeiten erfolgreich. Aus diesem Grunde produzieren und liefern fm Büromöbel und KA Interiør in vollem Umfang und agieren eigenständig.
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