- Kostendeckende Fortführung der Produktion ohne neuen Investor nicht möglich – auflaufende Verluste machen wirtschaftlichen Weiterbetrieb unmöglich
- Betroffene Mitarbeiter wurden bereits informiert – Gespräche und Verhandlungen mit Betriebsrat
- Noch vorhandene Aufträge werden planmäßig abgearbeitet - die Produktion wird geordnet heruntergefahren
Langenhagen. Die Theysohn Formenbau muss ihren Betrieb einstellen. Die Tatsache, dass sich nach intensiven Verhandlungen alle potentiellen Investoren zurückgezogen haben, macht diesen Schritt unausweichlich. Betroffen von der Betriebseinstellung sind rund 80 Mitarbeiter, die bereits informiert wurden. „Wir haben alles getan, um für Theysohn Formenbau eine Fortführung zu erreichen und dazu einen international angelegten Investorenprozess aufgesetzt“, sagt der Chief Restructuring Officer Michael Böhner, der neben Tobias Hartwig (beide Schultze & Braun) bestellt ist. „Insbesondere in dem Teilbereich als Zulieferer für Automobilzulieferer ist Theysohn Formenbau in einem Bereich tätig, der durch die Komobination von Produktionseinschränkungen in der Automobilindustrie und stark gestiegenenen Energie- und Rohstoffpreisen von großer wirtschaftlicher Unsicherheit geprägt.“ Letztlich hätten die unsichere Neuvergabe von Aufträgen aus der Automobilindustrie dazu geführt, dass sich die potentiellen Investoren nach und nach aus den Verhandlungen zurückgezogen hätten, so Böhner weiter. Ohne einen neuen Investor, der für den Standort ein Konzept und eigene Aufträge mitbringt, ist aber eine kostendeckende Fortführung der Produktion nicht möglich und die auflaufenden Verluste machen einen wirtschaftlichen Weiterbetrieb unmöglich.
Die rund 80 Mitarbeitenden am Standort Langenhagen wurden über den aktuellen Stand informiert. „Ich kann absolut nachvollziehen, dass die Enttäuschung in der Belegschaft groß ist“, sagt Böhner. „Wir haben uns das auch anders gewünscht, allerdings haben wir nun keine Alternative. Wir müssen die Ausproduktion vorbereiten, um die vorhandenen Aufträge ordnungsgemäß abzuarbeiten und die Produktion geordnet herunterzufahren.“
Die Geschäftsleitung von Theysohn Kunststoff hat bereits Gespräche und Verhandlungen mit dem Betriebsrat aufgenommen, um die konkrete Umsetzung der Ausproduktion zu klären. Bei den Gesprächen geht es auch um eine mögliche Unterstützung der betroffenen Mitarbeiter bei ihrer beruflichen Neuorientierung“, sagt Silvio Höfer von der Kanzlei Anchor, der das Verfahren als Sachwalter begleitet. „In der Region Hannover gibt es zahlreiche Unternehmen, denen die hochqualifizierten und motivierten Mitarbeitenden von Theysohn sicherlich weiterhelfen. Ich bin daher zuversichtlich, dass die betroffenen Mitarbeitenden schnell neue Arbeitsstellen finden“, ergänzt Böhner.