Sanierungsverfahren in eigener Regie gestartet: Sächsischer Emaille-Spezialist OMERAS stellt sich neu auf

07. März 2025 Pressemitteilung Verfahren

  • Planung, Herstellung und Montage von emaillierten Fassadenelementen und der Bau von Behältern laufen weiter – alle Aufträge werden wie geplant bearbeitet, hergestellt und montiert
  • Geschäftsführung wird mit einem Team von „Flöther & Wissing Sanierungskultur“ die Sanierungsoptionen prüfen – Ziel: Nachhaltige Neuaufstellung und Erhalt des Unternehmens und möglichst vieler Arbeitsplätze
  • Löhne und Gehälter der rund 150 Mitarbeitenden sind bis Ende April gesichert – Rüdiger Bauch von Schultze & Braun beaufsichtigt das Verfahren als vorläufiger Sachwalter
  • Nicht betroffenn sind die beiden Tochtergesellschaften OMERAS  Store GmbH und OMERAS Tec GmbH

Lauter-Bernsbach/Chemnitz. Die Geschäftsführer Sven Huhn und Oliver Knauf haben für die von ihnen 2002 gegründete OMERAS Oberflächenveredelung und Metallverarbeitung mit Sitz in Lauter-Bernsbach (südwestlich von Chemnitz) ein Sanierungsverfahren in eigener Regie gestartet. Dazu wurde ein entsprechender Antrag beim Amtsgericht Chemnitz eingereicht, den das Gericht bereits genehmigt hat. 

Der Geschäftsbetrieb und die Planung, Herstellung und Montage von emaillierten Fassadenelementen und der Bau von Behältern wie etwa Silos, Trinkwassertanks und Lagerlösungen für Industrie und Landwirtschaft laufen in vollem Umfang weiter weiter. „Alle Aufträge werden wie geplant bearbeitet, gefertigt und geliefert. Wir sind und bleiben für unsere Kunden weiterhin der kompetente Partner für alles, was mit Emaille zu tun hat“, sagen Huhn und Knauf.

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten und Kunden auf der ganzen Welt

Die Ursprünge des Unternehmens, das in der Branche und der Region als OMERAS bekannt ist, gehen zurück auf das älteste in Deutschland bestehende Emaillierwerk mit einer fast 200-jährigen Tradition. Zu den Leistungen, die die rund 150 hochqualifizierten Mitarbeitenden (rund 135 Beschäftigte und rund 15 Auszubildende) für die zahlreichen Kunden des Unternehmens erbringen, gehören die individuelle Planung und Herstellung von emaillierten Fassadenelementen. „Unsere Emaille-Elemente vertreiben wir weltweit, und wir montieren sie zum Beispiel als Außenverkleidungen in U Bahn-Stationen, oder der Fassade von Gebäuden wie Einkaufszentren, Museen oder Geschäftsgebäuden, aber auch in Tunneln oder Unterführungen“, sagen Huhn und Knauf. Die in Lauter-Bernsbach hergestellten Emaille-Elemente kommen aber auch als Innenverkleidungen und Oberflächenveredelungen in der Industrie und der Medizin zum Einsatz. „Unser zweites Geschäftsfeld ist die Konzeptionierung und Fertigung von Behältern, bei dem es um große Gewerke wie etwa Silos, Trinkwassertanks und Lagerlösungen für Industrie und Landwirtschaft geht, bei denen die saubere Aufbewahrung von Flüssigkeiten oder festen Produkten im Mittelpunkt steht.“

Die Mitarbeitenden der OMERAS können mit ihrem Know-how und den modernen Maschinen am Unternehmenssitz auch Prototypen, Einzelstücke oder Kleinstserien fertigen. „Wir unterstützen unsere Kunden in allen Stufen der Produktentwicklung. Unser Leistungsspektrum ist mindestens so vielfältig wie die Einsatzmöglichkeiten von Emaille als Werkstoff“, sagen Huhn und Knauf. 

Betriebliche Neuaufstellung über das Frühjahr hinweg voranbringen

Ebenfalls vielfältig sind die Möglichkeiten des Sanierungsrechts, mit deren Hilfe die die betriebliche Neuaufstellung der OMERAS Oberflächenveredlung und Metallverarbeitung über das Frühjahr hinweg vorangebracht werden soll. In einem ersten Schritt wurde bereits damit begonnen, die Sanierungsoptionen für das Unternehmen zu prüfen. Dabei arbeiten Sven Huhn und Oliver Knauf mit einem Team von der Kanzlei Flöther & Wissing Sanierungskultur aus Halle (Saale) rund um den Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht Reinhard Klose zusammen. 

Das Ziel ist es, das Sanierungsverfahren zügig abzuschließen und das Unternehmen und möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten. Dies wäre durch eine Sanierung des Unternehmens aus eigener Kraft über einen sogenannten Insolvenzplan, den Einstieg eines Investors in das bestehende Unternehmen, aber auch die Integration der OMERAS Oberflächenveredlung und Metallverarbeitung in eine Unternehmens-Gruppe möglich. „Es haben sich bereits erste Interessenten gemeldet, mit denen wir nun Gespräche führen werden. Zudem werden wir aktiv auf potentielle Investoren zugehen. Mit dem passenden Partner sehen wir gute Chancen, dass es auch in Zukunft einen Markt für die OMERAS Oberflächenveredlung und Metallverarbeitung und ihre Produkte gibt – in Sachsen und darüber hinaus“, sagen Huhn, Knauf und Klose. 

Grundsätzlich intaktes Geschäftsmodell

Die Löhne und Gehälter der rund 150 Mitarbeitenden sind bis mindestens Ende April über das sogenannte Insolvenzgeld gesichert. „Wir wollen das Sanierungsverfahren nutzen, um den bereits eingeschlagenen Weg der Neuausrichtung fortzusetzen und abzuschließen. Wir sind sehr zuversichtlich, dass uns das gelingen wird. Das Geschäftsmodell der OMERAS ist grundsätzlich intakt und derzeit nur durch externe Krisen beeinträchtigt“, sagen Huhn, Knauf und Klose. Ab Mai soll das Unternehmen so aufgestellt sein, dass die Löhne und Gehälter wieder aus dem laufenden Geschäftsbetrieb erwirtschaftet werden. Die Mitarbeitenden, Lieferanten und Kunden des Unternehmens sind bereits über die aktuelle Entwicklung informiert und haben signalisiert, dass sie die angestrebte Sanierung unterstützen wollen. 

Die Gründe, die die Sanierung notwendig machen, sind eine Kombination aus den Folgewirkungen der Corona-Pandemie sowie der Preissteigerungen in Folge der geopolitischen Verwerfungen der letzten Jahre. Davon ist OMERAS zum einen durch die hohen Energiekosten betroffen, da die Oberflächenveredlung durch Emaillierung wegen der notwendigen Einbrennprozesse energieintensiv ist. Hinzu kommt die durch den starken Anstieg der Baukosten entstandene Investitionszurückhaltung in diesem Bereich – wenn weniger gebaut wird, werden weniger Fassadenelemente gebraucht – und die Investitionszurückhaltung in der Industrie und der Landwirtschaft aufgrund der wirtschaftlichen Unwägbarkeiten. „Viele unserer Kunden beauftragen uns regelmäßig. Da sie aber von den Krisen in ihren Branchen betroffen sind, konnten sie dies gerade im vergangenen Jahr nicht so tun wie gewohnt. Kurzum: Die inzwischen seit mehreren Jahren andauernden Herausforderungen sind an uns, aber auch an unseren Kunden nicht spurlos vorübergegangen. Wir sind aber überzeugt davon, dass wir die OMERAS mit dem nun begonnen Sanierungsverfahren neu und zukunftsfähig aufstellen können“, fassen Huhn, Knauf und Klose zusammen.

Von Seiten des Gerichts begleitet Rüdiger Bauch von Schultze & Braun das Sanierungsverfahren. Er wurde zum vorläufigen Sachwalter bestellt und wird zusammen mit seinen Kollegen Dr. Dirk Herzig und Matthias Schwanke die Geschäftsführung im Rahmen der Sanierung beaufsichtigen und konstruktiv begleiten. „Die angestrebte Sanierung bei der OMERAS kann auf der bisherigen Aufstellung des Unternehmens und den bereits eingeleiteten Maßnahmen aufbauen. Das ist eine gute Ausgangslage, um zu einem erfolgreichen Abschluss zu kommen“, so Bauch. Der Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht ist unter anderem am Chemnitzer Standort der bundesweit vertretenen Kanzlei tätig. 

OMERAS Oberflächenveredlung und Metallverarbeitung: Sven Huhn und Oliver Knauf haben die OMERAS Oberflächenveredelung und Metallverarbeitung 2002 in Lauter-Bernsbach (südwestlich von Chemnitz) gegründet.Die Ursprünge des Unternehmens, das in der Branche und der Region als OMERAS bekannt ist, gehen zurück auf das älteste in Deutschland bestehende Emaillierwerk mit einer fast 200-jährigen Tradition. Zu den Leistungen, die die rund 150 hochqualifizierten Mitarbeitenden (rund 135 Beschäftigte und rund 15 Auszubildende) für die zahlreichen Kunden des Unternehmens erbringen, gehören die individuelle Planung und Herstellung von emaillierten Fassadenelementen. Die Emaille-Elemente werden weltweit vertreiben und zum Beispiel als Außenverkleidungen in U Bahn-Stationen, oder der Fassade von Gebäuden wie Einkaufszentren, Museen oder Geschäftsgebäuden, aber auch in Tunneln oder Unterführungen montiert. Die in Lauter-Bernsbach hergestellten Emaille-Elemente kommen aber auch als Innenverkleidungen und Oberflächenveredelungen in der Industrie und der Medizin zum Einsatz. Das zweite Geschäftsfeld ist die Konzeptionierung und Fertigung von Behältern, bei dem es um große Gewerke wie etwa Silos, Trinkwassertanks und Lagerlösungen für Industrie und Landwirtschaft geht, bei denen die saubere Aufbewahrung von Flüssigkeiten oder festen Produkten im Mittelpunkt steht.

Über Flöther & Wissing: Flöther & Wissing gehört zu den führenden deutschen Kanzleien auf allen Gebieten des Restrukturierungs- und Insolvenzrechts. Seit über 20 Jahren bietet die Kanzlei an mittlerweile zehn Standorten branchenunabhängige und übergreifende Insolvenzverwaltung, Sachwaltung, Eigenverwaltung und Sanierungsberatung. Laut aktueller Insolvenzkanzlei-Rankings führender Fachmagazine, wie Wirtschaftswoche, FOCUS oder JUVE gehört Flöther & Wissing zu den Top-Kanzleien in Deutschland. Namenspartner Prof. Dr. Lucas Flöther ist Mitglied des Gravenbrucher Kreises, der Vereinigung der führenden Insolvenzverwalter und Sanierungsexperten Deutschlands. Bis Anfang 2023 war er acht Jahre lang Sprecher dieser Organisation. (www.floether-wissing.de)

 

Eigenverwaltung: Das Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung erlaubt einem Unternehmen die Sanierung in eigener Regie. Die Geschäftsführung bleibt voll handlungsfähig und kann uneingeschränkt agieren. Beaufsichtigt wird sie von einem vom Gericht bestellten Sachwalter. Ziel einer Eigenverwaltung ist die Sanierung des Unternehmens. 


Team Sachwaltung

Rüdiger Bauch

Dr. Dirk Herzig

Matthias Schwanke

Medienkontakt

Matthias Braun

+49 151 50766762

Direkte Nachricht