- Übernahme mit Wirkung zum 1. Dezember 2023 – Standort Tuttlingen und 17 Arbeitsplätze bleiben erhalten
- Erfolgreicher Abschluss der Investorensuche durch (vorläufigen) Insolvenzverwalter Dr. Dirk Pehl von Schultze & Braun – „Unser Bestreben war es, das Unternehmen und insbesondere das Know-how der Mitarbeitenden zu sichern.“
- Insolvenzantrag der Diener Implants GmbH Ende September 2023 – Rückzug eines Hauptkunden und Insolvenz eines weiteren die Ursache der wirtschaftlichen Schieflage
Tuttlingen. Der Tuttlinger Implantat-Hersteller Diener Implants ist mit Wirkung zum 1. Dezember 2023 von dem Medizintechnik-Unternehmen ProCon Medizintechnik aus dem unterfränkischen Alzenau übernommen worden. Der Standort Tuttlingen und die 17 Arbeitsplätze bei Diener bleiben erhalten. Die Übernahme markiert den erfolgreichen Abschluss einer Investorensuche, die Dr. Dirk Pehl als (vorläufiger) Insolvenzverwalter der Diener Implants GmbH bereits Ende September 2023 gestartet hatte.
Kurz zuvor, am 20. September 2023, hatte die Diener Implants GmbH Insolvenzantrag beim Amtsgericht Rottweil gestellt. Das Amtsgericht bestellte Dr. Pehl zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Dr. Pehl sicherte die Löhne und Gehälter der Mitarbeitenden bis einschließlich November über das Insolvenzgeld ab, führte den Geschäftsbetrieb ohne Einschänkungen fort und startete eine Suche nach potenziellen Investoren. „Dabei konnten wir auf Gesprächen aufsetzen, die die Geschäftsführung von Diener Implants schon vor dem Insolvenzantrag begonnen hatte, die sie aber nicht zu Ende führen konnte“, berichtet Dr. Pehl. In den Verhandlungen habe die ProCon Medizintechnik schließlich das beste Angebot abgegeben.
Ähnlich gelagertes Leistungsspektrum
„Unser Bestreben war es, das Unternehmen und insbesondere das Know-how der Mitarbeitenden zu sichern. Das gelingt uns mit der Übernahme durch ProCon Medizintechnik. Ich bin überzeugt, dass ProCon ein idealer Partner für Diener Implants darstellt, der ein ähnlich gelagertes Leistungsspektrum wie Diener Implants anbietet und sich beide Unternehmen auf diese Weise unterstützen können“, sagt Dr. Pehl. ProCon Medizintechnik besteht als Unternehmen seit mehr als 20 Jahren und fertigt Implantate überwiegend aus PEEK, Cobaltchrom, Titan sowie aus Titanlegierungen. Das mittelständische Unternehmen bildet für seine Kunden den gesamten Produktionsprozess ab, von den ersten Entwürfen über Prototypen bis hin zur Serienfertigung.
Auslöser der wirtschaftlichen Schieflage bei der Diener Implants GmbH war der Rückzug eines der beiden Hauptkunden sowie die Insolvenz des anderen Hauptkunden im Jahr 2022. „Gerade nachdem Diener Implants in den Ausbau seiner Produktionskapazitäten investiert hatte, war das ein schwerer Rückschlag für das Unternehmen. Denn das Akquirieren von Neukunden ist im Bereich 3D Druck wegen der hohen regulatorischen Hürden und des Validierungsaufwandes sehr kosten- und zeitintensiv“, sagt Dr. Pehl. Dennoch war es Diener Implants gelungen, sich auf die Entwicklung und Produktion einer Serie von neuartigen funktionellen 3D gedruckten Wirbelsäulen-Implantaten für einen neuen Kunden umzuorientieren, um den fehlenden Umsatz wieder ausgleichen. Im Laufe des Jahres 2023 verzögerten sich jedoch die Zulassung und die Serienproduktion, sodass Diener Implants den Insolvenzantrag nicht mehr vermeiden konnte.
„Mit der Übernahme des Unternehmens durch die ProCon Medizintechnik gelingt uns aber ein schneller Übergang, der etwas mehr als zwei Monate nach dem Antrag das Unternehmen sichert. Das ist ein Erfolg, den sich die Mitarbeiter verdient haben“, sagt Dr. Pehl.
Über Diener Implants
Die Diener Implants GmbH wurde 2009 gegründet. Sitz des Unternehmen ist Tuttlingen. Spezialisiert hat sich Diener Implants auf die Auftragsfertigung von orthopädischen Implantaten, vorwiegend Wirbelsäuleimplantaten, mittels additiver Fertigung (3D-Direktmetall-Druck) sowie CNC-Präzisionsbearbeitung. Als Komplettanbieter deckt Diener Implants die gesamte Prozesskette von der Unterstützung beim Design, der Herstellung von Prototypen und Testteilen für regulatorische Zulassungen bis hin zur Serienproduktion inklusive Nachbearbeitung und kundenspezifischer Steril-Verpackung ab.