- Sanierungsexperte Detlef Specovius von Schultze & Braun interimsweise zum alleinigen Geschäftsführer bestellt
- 400 Mitarbeiter über das Insolvenzgeld bis Ende Februar 2017 abgesichert
- Geschäftsbetrieb läuft ohne Einschränkungen weiter
Aalen. Die Lindenfarb Textilveredelung Julius Probst GmbH & Co. KG hat heute beim Amtsgericht Aalen wegen drohender Zahlungsunfähigkeit einen Antrag auf Sanierung in Eigenverwaltung gestellt. Ziel ist eine interne Restrukturierung des Textilveredlers. Der Geschäftsbetrieb läuft während des gesamten Verfahrens ohne Einschränkungen weiter. Die rund 400 Mitarbeiter wurden heute über das Verfahren informiert. Sie sind über das Insolvenzgeld bis Ende Februar abgesichert.
Ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung ist eine Sonderform des Insolvenzverfahrens. Dabei bleibt das Unternehmen voll handlungsfähig. Es gibt keinen Insolvenzverwalter, sondern lediglich einen vom Gericht bestellten Sachwalter, der das Verfahren für die Gläubiger begleitet und überwacht. Das Amtsgericht Aalen bestellte den erfahrenen Stuttgarter Rechtsanwalt Dr. Tibor Braun von Illig, Braun und Kirschnek zum vorläufigen Sachwalter.
Während des Restrukturierungsprozesses vertraut das Unternehmen, das mehr als 30 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet, auf den Sanierungsspezialisten Detlef Specovius von Schultze & Braun. Specovius begleitete unter anderem die Werkstattkette A.T.U, das Dialogmarketingunternehmen MeillerGHP oder die Modekette Sinn Leffers durch deren Eigenverwaltungsverfahren. Der Rechtsanwalt und Fachanwalt für Insolvenzrecht wurde von den Gesellschaftern zum alleinvertretungsberechtigten Geschäftsführer berufen.
„Wir wählen den Weg der Eigenverwaltung ganz bewusst, um die Instrumente eines solchen Verfahrens für eine dauerhafte Sanierung des Unternehmens kurzfristig nutzen zu können. Lindenfarb hat interne strukturelle Herausforderungen zu meistern, die das Ergebnis belasten und dazu führen, dass das Unternehmen nicht kostendeckend produziert. Ich bin zuversichtlich, dass es uns in den kommenden Wochen gelingen wird, ein tragfähiges und für alle Seiten akzeptables Sanierungskonzept zu erarbeiten und umzusetzen. Damit sollen das Unternehmen und möglichst viele Arbeitsplätze am Standort in Aalen erhalten werden“, beschreibt Specovius die Ziele des Verfahrens.
Die Lindenfarb Textilveredelung Julius Probst GmbH & Co. KG ist Europas größter unabhängiger Textillohnveredler und Marktführer für Maschenware. Das Unternehmen veredelt vorwiegend Technische Textilien, z.B. Stoffe für Dachhimmel von Automobilen, aber auch Heim- und Bekleidungstextilien. Das Leistungsspektrum umfasst sowohl Oberflächenbehandlungen wie Rauen, Scheren, Schleifen und Prägen als auch das Färben, Bleichen, Waschen, Reinigen und Beschichten von Textilien.
Die wie Lindenfarb ebenfalls zur LIFA-Gruppe gehörende Textilveredelung Erzgebirge GmbH & Co. KG mit Sitz im sächsischen Sehmatal-Cranzahl ist von der Insolvenz der LIndenfarb Textilveredelung Julius Probst GmbH & Co. KG nicht betroffen.
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Pressesprecher: Ingo Schorlemmer
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Schultze & Braun GmbH Rechtsanwaltsgesellschaft
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