epsotech: Deutsche Gesellschaften wollen Neuaufstellung in eigener Regie fortsetzen

14. August 2024 Pressemitteilung Verfahren

Die drei deutschen Gesellschaften (epsotech Holding GmbH, epsotech Germany GmbH und epsotech Color GmbH) des führenden Herstellers von Kunststoffplatten und -folien, wollen sich neu aufstellen und dazu die Möglichkeiten von Eigenverwaltungsverfahren nutzen. Die entsprechenden Anträge stellt Geschäftsführer Predrag Skender beim zuständigen Amtsgericht Köln. Die ausländischen Gesellschaften der epsotech-Gruppe (epsotech Austria Ges.m.b.H., epsotech France SAS, epsotech UK Ltd., epsotech Italy s.r.l. und Axipack SAS) umfassen die Eigenverwaltungsverfahren nicht. Ihr Geschäftsbetrieb ist vom Schritt der deutschen epsotech-Gesellschaften in die Eigenverwaltung nicht betroffen.

Die Entwicklung und die Fertigung am Unternehmenssitz in Jülich (westlich von Köln) laufen in vollem Umfang weiter. „Wir entwickeln und fertigen für unsere Kunden maßgeschneiderte Kunststofflösungen nach individuellen technischen Spezifikationen. Alle Aufträge werden wie geplant bearbeitet, gefertigt und geliefert. Unsere Kunden erhalten weiterhin die qualitativ hochwertigen Produkte, die sie von uns kennen und für die epsotech steht“, sagt Predrag Skender, CEO der drei deutschen epsotech-Gesellschaften und zugleich CEO der epsotech-Gruppe. epsotech entwickelt und fertigt leichte, sichere und nachhaltige Kunststoffplatten, die unter anderem in Kraftfahrzeugen, Bussen und Bahnen, Flugzeugen, Schiffen oder medizinischen Geräten zum Einsatz kommen. Mit Axipack, einem Kompetenzzentrum für Dünnfolien und -rollen, hat sich epsotech zudem auf die Anforderungen und Bedürfnisse der grafischen Industrie spezialisiert – etwa beim Bürobedarf, der Werbekommunikation oder Werbeverpackungen. „Wir sind stolz darauf, dass wir unseren Kunden das umfassendste verfügbare Sortiment an maßgefertigten Kunststoffplatten und -folien in Europa anbieten können“, sagt Predrag Skender. „Bei unserer Produktpalette und der Qualität unserer Produkte machen wir keine Abstriche – ganz im Gegenteil. Für uns war und ist Kunststoff mehr als nur ein Werkstoff.“ 

Zügige Abschlüsse angestrebt – betriebliche Neuaufstellung in Deutschland voranbringen 

Ziel ist es, die Verfahren der deutschen Gesellschaften zügig mit Sanierungsplänen abzuschließen. Diese wird Geschäftsführer Predrag Skender innerhalb der nächsten Monate erarbeiten und dem Gericht vorlegen. Dabei wird er von einem Team der Kanzlei Heuking unter Federführung von Prof. Dr. Georg Streit und im Rahmen der Eigenverwaltungen sowie im Arbeitsrecht von einem Team der bundesweit tätigen Kanzlei Schultze & Braun um die Sanierungsexperten Detlef Specovius und Michael Böhner sowie Alexander von Saenger beraten und unterstützt.  

Die Löhne und Gehälter der insgesamt rund 140 Mitarbeitenden der deutschen Gesellschaften sind bis mindestens Ende Oktober über das Insolvenzgeld gesichert.  

Ab November sollen die Gesellschaften so aufgestellt sein, dass die Löhne und Gehälter wieder aus dem laufenden Geschäftsbetrieb erwirtschaftet werden können. „Wir wollen die Eigenverwaltungsverfahren nutzen, um den bereits eingeschlagenen Weg der Neuausrichtung in Deutschland fortzusetzen und abzuschließen. Wir sind sehr zuversichtlich, dass uns das gelingen wird. Das Geschäftsmodell von epsotech Germany ist grundsätzlich intakt, wurde aber bis zuletzt durch externe Faktoren und Krisen beeinträchtigt. Dies macht die Neuaufstellung der deutschen epsotech-Gesellschaften alternativlos“, erläutern Predrag Skender, Detlef Specovius und Michael Böhner. 

Weltweit herausforderndes Marktumfeld  

Die finanzielle Schieflage der drei Gesellschaften ist unter anderem durch das in Deutschland, aber auch weltweit herausfordernde Marktumfeld entstanden, das sich ranchenübergreifend auch angesichts der steigenden Zinsen und Preise für Materialien und Rohstoffe stetig eingetrübt hat. epsotech ist davon gleich in mehreren Geschäftsfeldern betroffen, in denen es einen großen Umsatzrückgang gegeben hat. „Die inzwischen seit mehreren Jahren andauernden Herausforderungen sind an uns, aber auch an unseren Kunden nicht spurlos vorübergegangen. Weniger Verkäufe oder Bestellungen in den Branchen unserer Kunden bedeuten zwangsläufig auch weniger Aufträge für uns als Zulieferer“, fasst Predrag Skender die Entwicklung und die anhaltenden Herausforderungen zusammen. „Viele unserer Kunden beauftragen uns regelmäßig. Da sie jedoch auch von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Krisen in ihren Branchen betroffen sind, konnten und können sie uns nicht wie gewohnt beauftragen. Wir sind für eine Vielzahl an Kunden aus unterschiedlichen Branchen tätig, und Aufträge – etwa für Automobil-, Caravan- und Bauindustrie oder Bestellungen im Flugzeug- oder Bahnbereich – haben in der Regel große Volumina. Daher konnten wir den nunmehr seit mehreren Jahren anhaltenden Umsatzrückgang nicht mehr ausgleichen, auch wenn wir zunehmend in anderen Branchen Kunden gewinnen. In einem ersten Schritt haben wir bereits damit begonnen, unsere Produktionskapazitäten und -prozesse an die veränderten Rahmenbedingungen anzupassen und machen nun mit den Eigenverwaltungsverfahren bei unserer Neuaufstellung den nächsten und bereits angekündigten Schritt in Richtung Kompetenzzentrum Polyolefine und Spezialitäten-Kunststoffe.“    

Fokus auf Kreislaufwirtschaft und CO2-Reduktion  

Bei seinen innovativen Produkten legt epsotech einen ganz besonderen Fokus auf Kreislaufwirtschaft und CO2-Reduktion. „So haben etwa unsere epsoEarth-Produktlinien, die zu mindestens 30 Prozent aus recyceltem Kunststoff, bestehen, einen um fast 99 Prozent reduzierten CO2-Fußabdruck“, sagt Predrag Skender. „Doch damit ist für epsotech noch lange nicht Schluss: Das Unternehmen erweitert unser grünes Produktsortiment stetig und bieten für alle wichtigen Anwendungen die perfekte Lösung.“ 

Die epsotech Gruppe: Seit mehr als 60 Jahren entwickelt epsotech maßgeschneiderte Kunststofflösungen für eine Vielzahl von Segmenten und Märkten. Jedes Jahr beliefert die Gruppe mehr als 2.500 Kunden weltweit und bündelt dabei die Stärken von 6 europäischen Produktionsstandorten. epsotech bietet das umfangreichste Portfolio an extrudierten Platten und Folien in Europa – mit dem Ziel einer 100%igen Recyclingfähigkeit und Rückführung in den Materialkreislauf.

Eigenverwaltung: Das Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung erlaubt einem Unternehmen die Sanierung in eigener Regie. Die Geschäftsführung bleibt voll handlungsfähig und kann uneingeschränkt agieren. Beaufsichtigt wird sie von einem vom Gericht bestellten Sachwalter. Ziel einer Eigenverwaltung ist die Sanierung des Unternehmens.

Medienkontakt

Carina Marotta 
Head of Marketing 
carina.marotta@epsotech.com 
www.epsotech.com 

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