BKT: Geschäftsbetrieb läuft unverändert weiter

14. April 2025 Pressemitteilung Verfahren

  • Spezialist für hochpräzise Kunststoffteile muss Insolvenzantrag stellen – Vorläufiger Insolvenzverwalter prüft wirtschaftliche Fortführungs- und Sanierungsmöglichkeiten
  • Produkte für Kunden aus der ganzen Welt werden in höchster Qualität, Präzision und Zuverlässigkeit entwickelt und gefertigt – Neuaufträge sind weiterhin möglich
  • Ziel: Erhalt des Unternehmens und der Arbeitsplätze mit den Instrumenten des Insolvenz- und Sanierungsrechts – Löhne und Gehälter der Belegschaft sind bis Ende Juni gesichert

Braunschweig. Die Produkte des Braunschweiger Unternehmens BKT GmbH hat wahrscheinlich jeder schon einmal gesehen. In zahlreichen Zügen und Straßenbahnen, in der Stadtmöblierung, in der Medizintechnik oder bei Sonder- und Baufahrzeugen kommen die Kunststoffteile aus Braunschweig zum Einsatz. Große Bahn- oder Baumaschinen-Hersteller sowie Maschinenbauer zählen auf die Kunststoffteile von BKT. Daran soll sich auch in Zukunft nichts ändern. Entwicklung, Fertigung und Auslieferung laufen beim 2003 gegründeten Unternehmen auch im vorläufigen Insolvenzverfahren ohne Einschränkungen weiter. 

Kernkompetenz in der Fertigung hochpräziser Kunststoffteile

„Ziel ist es, das Unternehmen so aufzustellen, dass es seine Kernkompetenz in der Fertigung hochpräziser und innovativer Kunststoffteile sichern, ausbauen und langfristig am Markt anbieten sein kann“, sagt Rüdiger Bauch von Schultze & Braun. Den Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht, der unter anderem am Braunschweiger Standort der bundesweit vertretenen Kanzlei tätig ist, hat das Amtsgericht Braunschweig zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. 

Bauch und sein Kollege Tobias Hartwig verschaffen sich derzeit einen Überblick über die Situation des Unternehmens und prüfen gemeinsam mit Geschäftsführer Oliver Bahrmann die Fortführungs- und Sanierungsmöglichkeiten. Für die Kunden haben Bahrmann, Bauch und Hartwig zunächst gute Nachrichten: „Unsere hochqualifizierten Mitarbeiter entwickeln und fertigen die Aufträge weiterhin in der besten Qualität, Präzision und Zuverlässigkeit, die unsere Kunden von uns gewohnt sind und für die BKT seit mehr als 20 Jahren steht. Alle Aufträge werden wie vereinbart bearbeitet, das Erteilen neuer Aufträge ist weiterhin möglich.“

Breite Aufstellung bei Geschäftsfeldern und Kundenstruktur

BKT ist für namhafte Kunden aus verschiedenen Industriebereichen tätig. „Unsere Produkte finden sich überall auf der Welt in praktisch jedem Geschäftsbereich, entwickelt von qualifizierten Mitarbeitern und hergestellt auf modernen Maschinen. Unser Anspruch war und ist es, unsere Kunden über den gesamten Produktlebenszyklus zu begleiten, also vom kunststoffgerechten Design über die Montage bis zum Ersatzteil nach dem Serienauslauf. Das wird auch weiterhin der Fall sein“, sagt Geschäftsführer Oliver Bahrmann.

BKT ist zudem in Polen mit einer Tochtergesellschaft vertreten, die über ein eigenes Werk verfügt und von der Insolvenz nicht betroffen ist. 

Belegschaft ist über die aktuelle Situation und die nächsten Schritte informiert

Bahrmann und das Team um den vorläufigen Insolvenzverwalter haben die Belegschaft von BKT bereits über die aktuelle Situation und die nächsten Schritte informiert. Die Löhne und Gehälter der 44 Mitarbeitenden sind bis Ende Mai über das Insolvenzausfallgeld gesichert. Ab Juni soll die BKT wieder so aufgestellt sein, dass das Unternehmen die Löhne und Gehälter der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem laufenden Geschäftsbetrieb erwirtschaften kann.

Die wirtschaftliche Schieflage des Unternehmens hat ihre Ursachen in den Kostensteigerungen der vergangenen Jahre bei Personal, Energie und Ressourcen sowie der Insolvenz eines Kundenunternehmens. Mit den Möglichkeiten des Insolvenz- und Sanierungsrechts soll diese Situation möglichst zeitnah behoben werden. „Wir sind davon überzeugt, dass wir uns mit dem nun begonnen Verfahren neu und zukunftsfähig aufstellen und das Unternehmen und die Arbeitsplätze erhalten können. Wir wollen mit der Unterstützung von Herrn Bauch und seinem Team die Maßnahmen identifizieren und initiieren, Gespräche führen und sie zu einem erfolgreichen Abschluss bringen“, sagt der Verfahrensbevollmächtigte des Unternehmens, Rechtsanwalt Uwe Schmidt von der Rechtsanwaltskanzlei SMF. Der vorläufige Insolvenzverwalter ergänzt: „Wir werden jede Sanierungsoption genau prüfen. Ziel ist es, das Unternehmen zu erhalten, denn das ist auch die beste Option für die Gläubiger.“ Möglich sei auch die gezielte Suche nach Investoren. Erste Interessentenbekundungen gebe es bereits. 

Über BKT: BKT steht für exzellente Kunststofftechnik made in Braunschweig. Das Unternehmen begleitet seine Kunden von der Beratung, dem Design und der Konstruktion einbaufertiger glas- und carbonfaserverstärkter Kunststoffteile bis hin zur Produktion, Verpackung und Logistik über den gesamten Lebenslauf ihrer Produkte. Kunststoffteile der BKT finden sich in zahlreichen Anwendungsgebieten weltweit. Zu den Kunden des 2003 gegründeten Unternehmens zählen Marktführer aus verschiedenen Industriebereichen, schwerpunktmäßig aus dem Schienenfahrzeug-, Baufahrzeug- und Maschinenbau, der Medizin- und Lebensmitteltechnik, aber auch der Wehrtechnik, der Freizeitparks sowie der Stadtmöblierung. Mit 44 Mitarbeitenden erwirtschaftet BKT einen Jahresumsatz von rund sechs Millionen Euro.


Team Insolvenzverwaltung

Medienkontakt

Ingo Schorlemmer

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