Autismuszentren in Chemnitz und Annaberg-Buchholz bleiben erhalten – SFZ übernimmt

07. Juni 2024 Pressemitteilung Verfahren

  • Insolvenzverwalter des Trägervereins autismus Chemnitz e.V., Dr. Dirk Herzig von Schultze & Braun, und Geschäftsführung der SFZ gGmbH einigen sich auf Übernahme zum 1. Juni 2024 – Angebote für rund 800 Betroffene sowie die rund 70 Arbeitsplätze an beiden Standorten bleiben erhalten
  • Insolvenzverwalter Dr. Dirk Herzig: „Man kann die Arbeit, die die Mitarbeitenden  des Vereins hier geleistet haben, nicht hoch genug einschätzen. Daher war es mir von Beginn an ein persönliches Anliegen, eine Lösung zu finden, die den Fortbestand der Tätigkeit für die Betroffenen, deren Eltern und Angehörige gewährleistet. Die Übernahme der Angebote für Menschen mit Autismus durch einen kompetenten Träger ist daher ein wichtiger Erfolg im Insolvenzverfahren des Vereins. Ich freue mich, dass diese wichtigen sozialen und medizinischen Angebote, die der Verein bislang erbracht hat, vom SFZ als einer seit Jahrzehnten in Chemnitz etablierten sozialen Einrichtung nun fortgeführt werden können und den betroffenen Menschen und ihren Angehörigen erhalten bleiben. Ich bedanke mich bei allen, die an dieser Lösung so konstruktiv und zielführend mitgewirkt haben.“

Chemnitz. Die Angebote des Autismuszentrums Chemnitz inklusive der Außenstelle Annaberg-Buchholz bleiben dauerhaft und vollständig erhalten. Der Insolvenzverwalter des Trägervereins autismus Chemnitz e.V., Dr. Dirk Herzig von der Chemnitzer Niederlassung der bundesweit vertretenen Kanzlei Schultze & Braun, und die beiden Geschäftsführer der gemeinnützigen SFZ Förderzentrum gGmbH, Axel Brückom und Dirk Glowka, unterzeichneten einen entsprechenden Kaufvertrag. Die Übernahme erfolgt mit Wirkung zum 1. Juni 2024. Der Geschäftsbetrieb des Autismuszentrums in Chemnitz sowie der Außenstelle in Annaberg-Buchholz werden ohne Einschränkungen fortgeführt. Die rund 70 Arbeitsplätze und die Förderangebote für rund 800 Betroffene bleiben erhalten.

Soziale und medizinische Angebote werden fortgeführt

„Man kann die Arbeit, die die Mitarbeitenden des Vereins hier geleistet haben, nicht hoch genug einschätzen. Daher war es mir von Beginn an ein persönliches Anliegen, eine Lösung zu finden, die den Fortbestand der Tätigkeit für die Betroffenen, deren Eltern und Angehörige gewährleistet. Die Übernahme der Angebote für Menschen mit Autismus durch einen kompetenten Träger ist daher ein wichtiger Erfolg im Insolvenzverfahren des Vereins. Ich freue mich, dass diese wichtigen sozialen und medizinischen Angebote, die der Verein bislang erbracht hat, vom SFZ als einer seit Jahrzehnten in Chemnitz etablierten sozialen Einrichtung nun fortgeführt werden können und den betroffenen Menschen und ihren Angehörigen erhalten bleiben. Ich bedanke mich bei allen, die an dieser Lösung so konstruktiv und zielführend mitgewirkt haben. Wir haben trotz der Herausforderungen, vor denen der Verein stand, diesen wichtigen Meilenstein in der Weiterentwicklung der Angebote erreichen können“, sagt Insolvenzverwalter Dr. Dirk Herzig.

Der Verein autismus Chemnitz e.V., der gleichzeitig ein Regionalverband zur Förderung von Menschen mit Autismus im Bundesverband autismus Deutschland e.V. ist, geht auf einen 1990 gegründeten Eltern-Selbsthilfeverein zurück. 2004 wurde das Autismuszentrum in Chemnitz und 2014 die Außenstelle in Annaberg-Buchholz eröffnet. Die rund 70 hochqualifizierten Mitarbeitenden unterstützen rund 800 Betroffene, Eltern und Angehörige mit einem breiten Angebot an Beratung und Maßnahmen in den Bereichen Schule und Ausbildung, Arbeit, Wohnen, Therapie und Freizeit.

Geschäftsbetrieb seit Juni 2023 im Insolvenzverfahren fortgeführt

Der Verein hatte im Juni 2023 Insolvenzantrag stellen müssen, unter anderem aufgrund der Nachwirkungen der Corona-Pandemie, des Fachkräftemangels im sozialen und im Pflege-Bereich, der zahlreichen Ausfallstunden im schulischen Bereich, die nicht finanziert wurden, sowie den Preissteigerungen bei Energie und Materialien. Dr. Herzig führte den Geschäftsbetrieb in den Zentren anschließend gemeinsam mit dem Vereins-Geschäftsführer Stefan Bergmann ohne Einschränkungen weiter und setzte erste Sanierungsmaßnahmen um. Bereits im August 2023 konnte der Verein die Löhne und Gehälter der Mitarbeitenden wieder aus eigenen Mitteln bestreiten. Voraussetzung hierfür waren auch die Gespräche mit den Kostenträgern, da die Vergütung nicht auskömmlich gestaltet war. Parallel suchte der Insolvenzverwalter nach potentiellen Investoren für den Geschäftsbetrieb des Vereins. „Wichtig war mir dabei, dass die Angebote für die Betroffenen und deren Angehörige möglichst umfassend erhalten bleiben können, vielleicht sogar eine Perspektive für einen Ausbau dieser Angebote besteht. Ich bin überzeugt, dass wir mit der SFZ Förderzentrum gGmbH den richtigen Partner dafür gefunden haben“, sagt Dr. Herzig.

Das SFZ ist ein Unternehmen mit Tradition und Geschichte, das seinen Ursprung in der 1905 gegründeten Landesanstalt für Blinde hat. Noch heute bildet die Rehabilitation von Menschen mit Seheinschränkung und Blindheit einen Schwerpunkt in der Arbeit des SFZ. Mehrere Sehzentren in Chemnitz, Dresden und Berlin sind geschätzte Facheinrichtungen von Menschen mit Seheinschränkung und anerkannter Partner für klinische sowie wissenschaftliche Institutionen. Außerdem betreibt das SFZ mehrere Kindergärten und bietet Menschen mit Behinderungen die Chance auf eine Berufsausbildung sowie Angebote für die Freizeit. Das SFZ ist Mitglied im PARITÄTISCHEN Wohlfahrtsverband Sachsen.

Große Identifikation mit dem Autismusverein

Die Mitarbeiter des Vereins an den beiden Standorten wurden von Insolvenzverwalter Dr. Herzig und SFZ-Geschäftsführer Glowka über den Erfolg in den Verhandlungen unterichtet. „Die zahlreichen Fragen der Mitarbeitenden in den beiden Versammlungen haben gezeigt, wie sehr man sich eine Weiterarbeit unter möglichst unveränderten Rahmenbedingungen wünscht. Hier hat sich im Besonderen gezeigt, wie sehr sich die Mitarbeiter mit „Ihrem Autismusverein“ und ihrer Arbeit identifiziert haben“, sagt Dr. Herzig.

 

Über autismus Chemnitz e.V.: autismus Chemnitz e.V. ist der Trägerverein des Autismuszentrums Chemnitz und der Außenstelle Annaberg-Buchholz. Der Verein, der gleichzeitig ein Regionalverband zur Förderung von Menschen mit Autismus im Bundesverband autismus Deutschland e.V. ist geht auf einen 1990 gegründeten Eltern-Selbsthilfeverein zurück. 2004 wurde das Autismuszentrum in Chemnitz und 2014 die Außenstelle in Annaberg-Buchholz eröffnet. Die rund 70 hochqualifizierten Mitarbeitenden unterstützen rund 800 Betroffene, Eltern und Angehörige mit einem breiten Angebot an Beratung und Maßnahmen in den Bereichen Schule und Ausbildung, Arbeit, Wohnen, Therapie und Freizeit.

Über das SFZ: Die SFZ Förderzentrum gGmbH ermöglicht gesellschaftliche Teilhabe für Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf, insbesondere für Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung. Ziel ist Menschen zu befähigen, ihre individuellen Potenziale bestmöglich zu nutzen, um ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Durch Angebote für Bildung und Förderung, Wohnen und Begleitung, Medizin und Therapie sowie Arbeit und Beschäftigung werden gemeinsam Perspektiven geschaffen.


Insolvenzverwalter

Ingo Schorlemmer
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